Bei der Einführung von Scrum habe ich schon häufiger die Frage aus dem Management gehört: Wenn das Team selbstorganisiert ist und eigene Entscheidungen trifft in die ich nicht mehr eingreifen darf, habe ich dann nicht einen Kontrollverlust und steigt damit nicht auch mein Risiko?
Überprüfen und Anpassen, auch im persönlichen Arbeitsumfeld, ist der erste Schritt zu Veränderungen auch in größerem Umfeld. Viel zu oft aber beschränkt man sich auf die Überprüfung. Damit fehlt der zweite wichtige Schritt. So banal es klingt: die Maßnahmen nach der Überprüfung sind es, die für die wirkliche Veränderung sorgen und diese Konsequenz fehlt oft.
In einem Vortrag zu Scrum in Festpreisprojekten hieß es mal plakativ, es gäbe im Hinblick auf Scrum eine gute und eine schlechte Nachricht. Die Gute: Scrum funktioniere immer. Die Schlechte: Projekte können dennoch scheitern. Auch wenn ich “Scrum funktioniert immer” zumindest so relativieren will, dass die erfolgreiche Einführung der Regeln von Scrum auch etwas zu tun hat mit Durchhaltevermögen und Konsequenz, macht es dennoch deutlich, was Scrum ist und was nicht. Scrum ist ein Framework um einen Entwicklungsprozess zu strukturieren und keine reine Projektmanagement-Methode.
Die Verantwortlichkeiten eines klassischen Projektleiters sind umfangreich, manchmal vielleicht zu umfangreich, als dass ihnen eine Person allen gleich gut gerecht werden kann. An manchen Stellen entstehen aus den vielen Verantwortlichkeiten sogar konkurrierende Aufgaben. Scrum fängt das ab, indem die Verantwortlichkeiten des Projektmanagers auf die drei Rollen aufgeteilt werden.
Scrum als agile Methode einzuführen ist ein iterativer Prozess, der gute Erfolgschancen hat, wenn Transparenz und die Bevollmächtigung des Teams als wichtige Grundlagen von Beginn an gefördert werden.